Gespräch mit Astro-Alex -
Vom Leben als Kommandant der ISSDatum: 01.11.2018 22:20 Uhr
Der direkte Draht vom Mainzer Lerchenberg zur ISS: Claus Kleber im Interview mit Alexander Gerst - seit 3. Oktober erster deutscher Kommandant der Weltraumstation.

Das Vertrauen in Russlands Raumfahrt sei "nach wie vor sehr, sehr hoch", sagt ISS-Kommandant Alexander Gerst zum Sojus-Fehlstart. Mit Claus Kleber spricht er übers Leben im All.
Video: Beitragslänge: 8 min :
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ge ... s-100.htmlDatum: 01.11.2018
Der erste deutsche Kommandeur der Internationalen Raumstation ISS, Alexander Gerst, betritt schon vor den Weihnachtsfeiertagen wieder deutschen Boden. Der Grund für den Fehlstart einer russischen Sojus-Trägerrekete sei gefunden worden, erklärte er gegenüber Claus Kleber. Demnach war eine Schlamperei bei der Endmontage für den Unfall zwei Minuten nach dem Start verantwortlich.
Im Interview mit dem heute journal wertete Gerst den Zwischenfall als weniger tragisch. Gerade in so einem Fall hätte die Rakete gezeigt, dass sie den Start rechtzeitig abbricht und dahingehend reagiert, dass die Crew den Start überlebt. "Unser Vertrauen ist nach wie vor sehr, sehr hoch in die russische Raumfahrt", unterstrich er.
"Wir schauen als Freunde herunter"Die Welt betrachte er vom Kosmos aus allerdings manchmal mit Besorgnis. Ihm sei es sehr wichtig, dass er beim internationalen Tagesgeschehen dranbleibe, deswegen lasse er sich täglich aktuelle Nachrichten ins All hochladen, so Gerst. "Wichtig ist uns allen die internationale Zusammenarbeit. Wir sehen auf den Planeten herunter, meine Kollegen aus den USA und Russland. Wir schauen als Freunde herunter. Da ist nicht nur Freude dabei, sondern auch Besorgnis."

Alexander Gerst ist der erste deutsche Raumfahrer, der auf der Internationalen Raumstation (ISS) das Kommando hat. Als "Astro-Alex" lässt er über eine Million Nutzer auf Twitter an der Faszination für das All teilhaben.
Video Beitragslänge: 1 min :
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ge ... s-100.htmlDatum: 01.11.2018
Hundert Experimente im All Wir schließen Lücken in allen möglichen Forschungsbereichen, um das Leben auf der Erde besser zu machen.Alexander Gerst
Vom Alltag auf der ISS berichtete er, dass vor allem der Forschungswert seiner Zeit auf der Raumstation von hohem Wert sei. Hundert Experimente habe er mit seinen Kollegen durchgeführt, was für ihn als Wissenschaftler sehr spannend sei.
"Da geht es einfach darum, Dinge zu tun, die uns allen helfen auf der Erde", beschrieb er seine Arbeit, die von der Erforschung über Krebsmedikamente über Schlaganfälle bis zu neuen Erkenntnissen zum Immunsystem reiche. "Wir schließen Lücken in allen möglichen Forschungsbereichen, um das Leben auf der Erde besser zu machen", zeigte er sich zufrieden mit den Ergebnissen und ergänzte: "Dazu kommt dann noch der wahnsinnige Blick aus dem Fenster."